Aktualisiert am 9. Juli 2024 von Ömer Bekar, geprüft und gegengelesen von Rechtsanwalt Andreas Berger
Die folgende Vorlage für die Kündigung eines Arbeitsverhältnisses aus gesundheitlichen Gründen wurde rechtlich geprüft und gründlich von Fachleuten gegengelesen. Sie enthält alle wichtigen Stichwörter und Nebenstichwörter, die Sie benötigen, um Ihr Arbeitsverhältnis rechtssicher zu kündigen. Beachten Sie bitte, dass die spezifischen Details an Ihre individuelle Situation angepasst werden sollten.
Vor- und Nachname: [Ihr Name] Adresse: [Ihre Adresse] Datum: [Datum]
[Name des Arbeitgebers] [Adresse des Arbeitgebers]
Betreff: Kündigung meines Arbeitsverhältnisses aus gesundheitlichen Gründen
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit kündige ich mein Arbeitsverhältnis mit [Name des Unternehmens] aus gesundheitlichen Gründen fristgerecht zum [Datum oder nächstmöglicher Termin]. Bitte bestätigen Sie mir den Eingang dieser Kündigung sowie das Datum des Wirksamwerdens der Kündigung schriftlich.
Aufgrund meiner gesundheitlichen Situation bin ich leider nicht mehr in der Lage, meine beruflichen Aufgaben weiterhin wahrzunehmen. Ich danke Ihnen für das Verständnis und die Unterstützung, die ich in dieser schwierigen Zeit erfahren habe.
Für die verbleibende Zeit bis zum Kündigungsdatum stehe ich selbstverständlich weiterhin zur Verfügung, soweit es mir gesundheitlich möglich ist, und werde meine Aufgaben gewissenhaft nachkommen.
Vielen Dank für die Berücksichtigung dieser Kündigung. Bei Rückfragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen,
Unterschrift: _____________________
Vor- und Nachname: [Ihr Name]
Die Kündigung aus gesundheitlichen Gründen ist sowohl für den Arbeitgeber, als auch für den Arbeitnehmer denkbar. Der Fall, in dem der Arbeitgeber aus gesundheitlichen Gründen kündigt, ist hier bereits ausführlich und abschließend dargelegt worden. Aber es geht auch anders herum. Der Arbeitnehmer kann ebenfalls aus gesundheitlichen Gründen kündigen. Aber, warum ist das wichtig? Grundsätzlich muss der Arbeitnehmer keinen Grund für seine Kündigung angeben, um einen Arbeitsvertrag rechtmäßig zu kündigen. Es reicht aus, wenn er die Form- und Fristvorschriften einhält. Interessant ist es aber im Hinblick auf den Bezug von Arbeitslosengeld. Bei einer Eigenkündigung droht nämlich immer eine Sperre von bis zu 12 Wochen. Wir sagen Ihnen, wie Sie diese möglicherweise umgehen. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, welche gesundheitlichen Gründe dafür vorliegen müssen. Die zweite Frage der wir hier auf den Grund gehen, ist die der fristlosen Kündigung aus gesundheitlichen Gründen.
Kündigung aus gesundheitlichen Gründen durch den Arbeitnehmer
Ein Arbeitnehmer muss eine Eigenkündigung nicht begründen. Er kann den Vertrag jederzeit, mit einer Frist von mindestens 4 Wochen zum Monatsende, kündigen. In der Probezeit sogar schneller. Manchmal ist es dennoch sinnvoll einen Grund in der Kündigung anzugeben.
Arbeitslosengeld nach Kündigung aus gesundheitlichen Gründen
Immer dann, wenn Sie im Anschluss an die Kündigung Arbeitslosengeld I beziehen wollen, müssen Sie bei einer Eigenkündigung mit einer Sperre von bis zu 12 Wochen rechnen. Geld, das Ihnen sicher fehlen wird. Aber die Eigenkündigung aus gesundheitlichen Gründen kann ausnahmsweise mal nicht zu einer Sperre führen. Warum? Nun, grundsätzlich dürfen Sie nichts tun, was dazu führt, dass Sie arbeitslos werden. Können Sie Ihren Job aber nicht mehr ausführen, weil Sie etwa gemobbt werden oder weil Sie den Druck nicht mehr ertragen (Burnout), so führt eine Kündigung nicht immer zu einer Sperrfrist. Allerdings müssen Sie dafür etwas tun. Zum einen müssen Sie nachweisen, dass diese besonderen gesundheitlichen Gründe tatsächlich vorlagen.
1.) Suchen Sie sich beim Burnout eine Rehaklinik und gehen Sie zum Psychologen. Bei Mobbing gibt es ebenfalls entsprechende Anlaufstellen. Wichtig ist, dass Ihr Leiden mit Ihrem Job in unmittelbarem Zusammenhang steht. 2.) Suchen Sie vor der Kündigung das Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten. Gibt es andere Möglichkeiten als die Kündigung? Eine Versetzung oder eine Reduzierung der Stunden? Kommt das alles nicht in Frage, lassen Sie es sich schriftlich bestätigen. 3.) Vor der Eigenkündigung sollten Sie bereits Kontakt zur Arbeitsagentur aufnehmen. Mit Ihrem Berater zusammen können Sie Ihren Fall besprechen und dieser wird Ihnen sagen können, wie Sie eine Sperrfrist am besten umgehen.Kündigung aus gesundheitlichen Gründen schreiben
Musterschreiben für eine Eigenkündigung aus gesundheitlichen Gründen
Dieses Musterschreiben muss von Ihnen auf sich angepasst werden. Im Zweifel raten wir zu einer anwaltlichen Beratung.
Absender:
Ihr Vor- und Nachname
Straße/ Hausnummer
Postleitzahl/ Ort
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Empfänger:
Name des Arbeitgebers/ des Unternehmens
Straße/ Hausnummer oder Postfachnummer
Postleitzahl/ Ort Ort, Datum
Ordentliche Kündigung des Arbeitsvertrages
Sehr geehrte(r) Frau/Herr …,
wie ich Ihnen bereits am __.__.____ mündlich mitgeteilt habe, habe ich aufgrund der Tätigkeit hier einen Burnout erlitten. Leider ist es aber nicht möglich die Ursachen dafür in Ihrem Unternehmen soweit zu beseitigen, dass ich mich meiner Aufgabe wieder gewachsen fühle. (Individuelle, konkrete Begründung). Deshalb muss ich den Arbeitsvertrag zum ____ kündigen.
Gerne arbeite ich einen Nachfolger in das Tätigkeitsfeld ein, soweit dies meiner Genesung nicht hinderlich ist. Auf jeden Fall werde ich ein Übergabeprotokoll anfertigen.
Ein qualifiziertes Arbeitszeugnis erwarte ich so schnell wie möglich.
Mit freundlichen Grüßen
……………………………
Unterschrift des Arbeitnehmers
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Empfangsbestätigung:
Ich habe die Kündigung (Seite 1 dieses Dokuments) erhalten am: ……………
…………………………………
Unterschrift des Arbeitgebers
fristgerechte Kündigung aus gesundheitlichen Gründen
Die Kündigungsfrist bei einer Kündigung aus gesundheitlichen Gründen ist die gleiche, wie bei jeder anderen Eigenkündigung auch. Sie beträgt in der Regel 4 Wochen zum 15. oder zum Monatsende. Ihr Tarifvertrag oder Ihr Arbeitsvertrag kann hier aber etwas anderes regeln.
Kündigung aus gesundheitlichen Gründen in der Probezeit
In der Probezeit ist die Kündigung jederzeit mit einer Frist von zwei Wochen möglich.
Fristlose Kündigung aus gesundheitlichen Gründen
Denkbar ist auch eine fristlose Kündigung. Dazu ist aber der Einzelfall zu betrachten. Ist es Ihnen nicht möglich eine Kündigungsfrist abzuwarten, so ist die fristlose Kündigung möglich. Zu bejahen ist dies in der Regel dann, wenn der Grund für Ihre Erkrankung innerbetrieblich ist. Beispielsweise
- bei massivem Mobbing
- bei einer sexuellen Belästigung
- bei einer körperlichen oder seelischen Misshandlung
Sie sehen, die fristlose Kündigung aus gesundheitlichen Gründen ist nicht ohne weiteres möglich. Weiterführende Informationen erhalten Sie hier.
Abfindung nach der Kündigung aus gesundheitlichen Gründen
Eine Abfindung nach der Kündigung aus gesundheitlichen Gründen ist nicht üblich. Gesetzlich gibt es hier keinen Anspruch. Ihr Betrieb wird Sie Ihnen auch nicht ohne weiteres von sich aus anbieten, wenn Sie den Wunsch äußern zu kündigen. Eine Abfindung wird eher angeboten, wenn der Betrieb kündigt, um sich eine Klage zu ersparen oder eine Kündigungsfrist zu umgehen. Sie können eine Abfindung allenfalls durch Verhandlung mit Ihrem Arbeitgeber erreichen. Legen Sie dar, warum Sie kündigen müssen. Vielleicht kommt Ihnen Ihr Arbeitgeber entgegen und bietet Ihnen eine Abfindungszahlung an. Zu verlieren haben Sie hier jedenfalls nichts.